SoPro HU-AT: Ergebnisse und Perspektiven eines erfolgreichen grenzüberschreitenden Projektes
„goodworks Innovation Agency“ will Sozialökologische Produktion regional und international etablieren
Von März 2012 bis Dezember 2014 lief das grenzüberschreitende Projekt „SoPro HU-AT: Soziale Produktion für die Umwelt“ mit Partnern aus Ost-Österreich und West-Ungarn zur Entwicklung des Beratungs- und Vermittlungsmodells der Sozialökologischen Produktion.
In über 1.200 Beratungs- und Informations-Kontakten mit Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen wurden durch Beratungs-, Entwicklungs- und Vermittlungsprozesse über 200 konkrete Produkte und Dienstleistungen entwickelt und umgesetzt. Die Mehrzahl der neuen Produkte beinhaltet Re-Use, Upcycling und Re-Design Methoden.
Neben den konkreten Produkten und Dienstleistungen förderte das Projekt durch gezielte Medien- und Pressearbeit die Bewusstseinsbildung im Bereich Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (CSR). In 8 wissenschaftlichen Arbeiten (Bachelor- und Masterarbeiten sowie Studierendenprojekten) setzten sich Studierende der FH Wiener Neustadt Campus Wieselburg (Studiengang Produktmarketing und Innovationsmanagement), der WU Wien (Sozioökonomie – KonsumentInnen-Forschung) sowie der FH Campus Wien (Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit) mit Aspekten der Sozialökologischen Produktion auseinander. Diese Arbeiten sowie zahlreiche Good-Practice-Beispiele präsentierten sich beim 1. Internationalen SoPro-Kongress im Juni 2014 in Wien mit fast 200 TeilnehmerInnen.
Das Projekt wurde im November 2014 mit dem RECOM-Innovationspreis in der Kategorie „Wirtschaft und Innovation“ ausgezeichnet und war Sieger eines Plakatwettbewerbs der Verwaltungsbehörde anlässlich des European Cooperation Day.
goodworks: Innovation Agency und Gütezeichen
Ein Hauptziel des Projekts war die Schaffung einer Struktur, um die Initiative langfristig zu etablieren. Zum Projektende im Dezember 2014 gründeten der Leadpartner, Verein BIENE (Boden-, Bioenergie- und Nachhaltigkeitsnetzwerk), die KOMUNITAS OG (beide aus NÖ) und LEED Nonprofit Kft aus Ungarn die gemeinnützig orientierte goodworks Innovation Agency EWIV. Unter dem Namen goodworks werden die Aktivitäten der Sozialökologischen Produktion weitergeführt und ausgebaut.
Ebenso wurde das im Rahmen des Projekts „SoPro HU-AT“ entwickelte Gütezeichen für Produkte und Dienstleistungen aus Sozialökologischer Produktion inzwischen unter dem Markennamen „goodworks“ registriert. Die Qualitätsmarke „goodworks – sozialökologisch produziert“ zeichnet geprüfte nachhaltige Produkte und Dienstleistungen aus. Die Verbindung der unterschiedlichen Kriterien – ressourcenschonend (ökologisch), produziert von benachteiligten Personen (sozial), Vorprodukte und Rohstoffe aus der Region (regional), qualitativ hochwertig (qualitätsgesichert) und innovativ – macht das Gütezeichen zu einem einzigartigen mehrdimensionalen Nachhaltigkeitslabel. Zur Einbettung des neuen Gütezeichens in bestehende Aktionspläne zur nachhaltigen Beschaffung sind Gespräche mit den zuständigen Behörden auf allen Ebenen begonnen worden.
Beitrag zu inklusivem Wachstum, Ressourcenschonung und regionaler Wertschöpfung
Sozialökologische Produktion stärkt durch Vermittlung und Unterstützung passender Aufträge soziale Beschäftigungsbetriebe in ihrer Aufgabe der Integration benachteiligter Menschen in den Arbeitsmarkt bzw. der Teilhabe derselben am Arbeitsleben.
Die Initiative ermöglicht an der Schnittstelle zwischen sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit Wirtschafts-Unternehmen, aktiv soziale Verantwortung zu übernehmen und bewusst mit Sozialbetrieben zusammenzuarbeiten. Diese Kooperationen bringen positive Impulse für:
- nachhaltige Arbeit: Beschäftigung und Qualifizierung und damit Erwerbstätigkeit und gesellschaftliche Inklusion für benachteiligte Personengruppen
- nachhaltige Wirtschaft: Regionale Wertschöpfung, neue Wirtschaftskooperationen
- nachhaltigen Konsum: Innovative Produkte, Öko-Design, Ressourcenschonung
Neue Projekte und Kooperationen
Mehrere Vorhaben und Projekte sind in Vorbereitung.
- In NÖ wird gemeinsam mit der Wirtschaftskammer ein Beratungsprogramm für Unternehmen entwickelt
- Das goodworks-Gütezeichen und ein Online-Marktplatz für Produkte und Dienstleistungen aus Sozialer Produktion werden am 12. Oktober in St. Pölten vorgestellt (Einladung folgt!)
- In Ungarn sind goodworks-Partnerschaften in weiteren Regionen im Entstehen
- Ein Projekt zur Gründung von „goodworks Rumänien“ wurde eingereicht
- Mit dem IOM (Internat. Organisation for Migration) ist ein goodworks-Projekt für South-East-Europe in Planung.
Näheres zu diesen Themen bringt der nächste Newsletter. Wir wünschen allen einen schönen, heißen und trotzdem erholsamen Sommer!
Auf dem Foto: Abschluss und neue Perspektiven einer guten Zusammenarbeit mit den administrativen AkteurInnen des ETZ-Programmes Österreich - Ungarn: Tanja Paar (Verwaltungsbehörde, RMB Burgenland), Reka-Timea György-Jánosi (JTS Sopron), Walther Stöckl (EU-Experte) mit den goodworks-GF Bernhard Kuderer und Franz Rybaczek)